Was verstehst du unter Entspannung?

Was bedeutet Entspannung für dich?

Bedeutet für dich Entspannung, von der Arbeit nach Hause kommen. Als Erstes an den Kühlschrank zu gehen und dir etwas Gutes zu essen zu machen?

Oder hast du vielleicht die Gewohnheit, dich abends auf die Couch zu setzen, die Beine hochzulegen und dich mit einem Glas Bier oder Glas Wein vor dem Fernseher zu entspannen? Einfach nichts tun und sich nur berieseln lassen?

Oder hast du regelmäßig das Bedürfnis, dich nach der Arbeit auf die Couch zu legen, einen Bekannten anzurufen und zu erzählen, was alles wieder heute nicht gut gelaufen ist?

Kannst du sagen, das ist die totale Entspannung für dich? Manche würden sagen: "Ja."

Oder ist das alles nur Verdrängung und Ablenkung, aber keine wirkliche Entspannung?

Jahrelang habe ich gedacht, wenn ich vor dem Fernseher sitze, dann entspanne ich mich. Doch irgendwann stellte ich fest, dass das ein Trugschluss war. Es ist eine Ablenkung von einem stressigen Alltag. Der Geist lenkt sich von einem Problem ab und wendet sich etwas anderem zu.

30 Mini-Meditationen zum Loslassen und Entspannen

Was bedeutet entspannen wirklich?

Der Stress hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Um sich darin nicht zu verlieren und trotzdem gesund zu bleiben, ist es wichtig, regelmäßig sich Zeit für Entspannung zu nehmen. Entspannung ist ein Bewusstseinszustand, den du für dich herstellst, wenn du in deiner inneren Ruhe sein möchtest.

Doch jeder Mensch ist individuell und hat seine persönliche Methode, um sich gut entspannen zu können. Deshalb ist es gut zu wissen, welche Methode für dich persönlich richtig ist, um vollkommen entspannen zu können. Finde heraus, welche Technik dir persönlich Spaß macht und wende diese dann auch regelmäßig in deinem Alltag an.

Entspannen bedeutet für mich:

• zur Ruhe kommen
• den Geist beruhigen
• innere Gelassenheit
• im inneren Frieden sein
• Körper und Geist entstressen
• loslassen
• im Hier und Jetzt sein
• bei mir sein
• unabhängig von dem, was im Außen passiert
• Konzentration auf das legen, was ich gerade mache
• ruhiges vertieftes ausatmen

Teilnehmer aus meinen Kursen sind oft erstaunt, was allein das bewusste Atmen bei ihnen bewirkt.

Wer setzt sich schon zu Hause hin und achtet bewusst auf seinem Atem, wenn er nicht vorher schon mal einen Yoga- oder Meditationskurs besucht hat?

Ich kann mich nicht entspannen

Entspannen ist gar nicht so einfach. Immer wieder höre ich von Kunden: „Ich kann mich nicht entspannen“. Sie haben so viel Stress im Alltag oder innere Unruhe in ihren Knochen, dass sie nicht wissen, wie sie innerlich zur Ruhe kommen sollen. Sich einfach mal hinsetzen und bei sich sein, geht absolut gar nicht. Sie haben das Gefühl, ständig irgendwas machen zu  müssen.

Entspannung bedeutet nicht unbedingt, dass du nur still sitzen darfst und nichts tun. Auch mit Bewegung kannst du dich entspannen. Zum Beispiel Qigong oder progressive Muskelentspannung sind Entspannungstechniken, die in bewegender Form ausgeführt werden.

Manche betreiben Gartenarbeit, andere entspannen sich beim Sport, Singen, Basteln, Musizieren oder Stricken. Egal, welche Tätigkeit du auch ausführst, entscheidend ist, dass du bei dem bist, was du gerade tust. Sind deine Gedanken ganz woanders, als bei dem, was du gerade tust, dann entspannst du nicht.

Echte Entspannungsverfahren können den Menschen wieder in seine Gesundheit bringen. Werden diese regelmäßig angewendet, haben sie zum Beispiel folgende Wirkungen:

Körperliche Reaktionen

• Muskelentspannung
• Senkung von Blutdruck und Pulsschlag
• Senkung der Atemfrequenz
• Schmerzfreiheit
• Ausgeruhtheit
• Stärkung des Immunsystems

Psychische Reaktionen

• Ausgeglichenheit
• Angstfreie Handlungsentscheidungen
• Bewusste Körperwahrnehmung
• Innere Ruhe und Entspanntheit
• Freude am Leben
• Lust auf Sex

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Entspannung darfst du lernen

Einfach mal so entspannen funktioniert nicht. Denn wer bekommt schon von seinem Elternhaus beigebracht, wie Entspannung funktioniert? Ich denke, nur die wenigsten. Die meisten wachsen mit dem Stress der Eltern heran. Dieses Stressverhalten verankert sich in jedem einzelnen von uns und du bewältigst deinen Stress dann so, wie es deine Eltern getan haben. Nie hast du hinterfragt, ob das Verhalten richtig ist. Du übernimmst es, weil du glaubst, dass es richtig ist.

Doch entspannen darfst du lernen, wie Schwimmen, Auto fahren oder etwas anderes. Du kannst dich nicht einfach so hinlegen oder hinsetzen und sagen: Ich entspanne mich, wenn du es vorher nicht gelernt hast. Regelmäßiges Üben ist notwendig, damit du deine Entspannung auch wirklich in Stressphasen nutzen kannst. Je regelmäßiger du deine Entspannung übst, desto besser wirst du in der Lage sein, auch in Stresssituationen in deine Entspannung zu kommen.

Wie lerne ich mich zu entspannen?

Um herauszufinden, welche Art der Entspannung zu dir passt, musst du dich ausprobieren.

Die einfachste Methode ist "bewusstes Atmen". Egal, ob du gerne stehst, sitzt oder liegst. Konzentriere dich bewusst auf deinem Atem und beobachte ihn. Du wirst merken, dass du sofort ruhiger wirst, wenn du deine Aufmerksamkeit auf den Atem lenkst und dort einen Moment verweilst.

Bist du ein sehr unruhiger Typ, der ständig etwas tun muss, dann solltest du vielleicht erst mal eine Entspannungstechnik wählen, die mit Bewegung in Verbindung steht. Mit der Konzentration auf die Bewegung ist dein Körper und dein Geist beschäftigt und dies hält dich vom Abschweifen der Gedanken fern. Und wenn du damit gut zurechtkommst, dann wäre es von Vorteil, allmählich in ruhigere Entspannungstechniken überzugehen.

Ansonsten empfehle ich dir verschiedene Kurse mit den verschiedensten Entspannungstechniken auszuprobieren. Auch findest du zahlreiche Meditationen von verschiedensten Personen auf YouTube, die du verfolgen kannst.

Wenn es dir total schwerfällt, diese innere Ruhe in dir zu finden, dann ist es oft auch hilfreich, sich einen Coach hinzuzuziehen, der mit dir zusammen an deiner individuellen Problematik arbeitet. Denn es zeigt sich immer wieder, dass Menschen schon wissen, was sie tun können, um in die Entspannung zu kommen. Aber die innere Anspannung ist so hoch, dass die Umsetzung nicht erfolgen kann. Oft fühlen sich diese Menschen auch vollkommen ausgebrannt, lustlos, müde und erschöpft, sodass der Gedanke, etwas für die Entspannung zu tun, sie vollkommen stresst.